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Aktivitäten

FARKOR – Ein bayerisches Modellprojekt – attraktiv für Patienten und Ärzte


FARKOR Aktions-Logo

Darmkrebs ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung und auch die zweithäufigste Krebstodesursache in Deutschland. Immer mehr jüngere Menschen erkranken an Darmkrebs. Felix Burda Stiftung und Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. verfolgen seit rund 20 Jahren das Ziel Personen mit einem familiären Darmkrebsrisiko (ein oder zwei Verwandte, die an Darmkrebs erkrankt sind) in das nationale, organisierte Darmkrebsfrüherkennungs-programm aufzunehmen.


Im bayerischen Modellprojekt FARKOR, das in den Jahren 2017 bis 2021 vom Innovationsfonds gefördert wurde, wurden Menschen mit einem familiär erhöhten Darmkrebsrisiko in Bayern bereits früh – im Alter von 25 bis 49 Jahren – identifiziert. Bayerns damalige Gesundheitsministerin Melanie Huml hatte im erwähnten Projekt die Rolle der Schirmherrschaft übernommen.


Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) war für die Konsortialführung zuständig, womit organisatorische Aufgaben, wie das Projekt- und Finanzmanagement und die Koordination bei den Vertragsarbeiten, verbunden waren. Darüber hinaus war die KVB ebenfalls für die Bereitstellung der erforderlichen Abrechnungs- und Servicestrukturen verantwortlich. Als Konsortialpartner waren, neben der Felix Burda Stiftung als Initiator des Projekts, die AOK Bayern, der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) (Techniker Krankenkasse, BARMER, DAK-Gesundheit), der BKK-Landesverband Bayern, die KNAPPSCHAFT sowie das Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der Ludwig-Maximilians-Universität München beteiligt. Das Netzwerk gegen Darmkrebs e.V., die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS), die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik (GfH), die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (dgp) und die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) haben das Projekt als Kooperationspartner unterstützt.


Durch ein von der Felix Burda Stiftung entwickeltes Kommunikationskonzept wurden nahezu alle Arztgruppen in Bayern angesprochen, u.a. waren dies:

  • hausärztlich tätige Ärzte

  • hausärztlich sowie fachärztlich tätige Internisten

  • Gynäkologen

  • Urologen

  • Gastroenterologen

  • Hämatologen/ Onkologen

  • Humangenetiker

  • Laborärzte

  • Pathologen

  • Dermatologen

  • Ärzte mit der Genehmigung zur Erbringung bestimmter EBM-Leistungen (01737, 01738, 01741, 01742, 01743)


Neben der Ansprache der Bayerischen Ärzte wurde durch eine Öffentlichkeitskampagne die Bevölkerung in Bayern insbesondere die Altersgruppe zwischen 25 und 49 Jahren angesprochen.


Kurz zusammengefasst konnte das Projekt eine Reihe von Ergebnissen ermitteln, da sich aus den erhobenen Daten schließen ließ, Personen mit familiärem Risiko ab 30 Jahren die Darmkrebsvorsorge mit einem immunologischen Stuhltest oder eine Darmspiegelung (entsprechend der Krebsfrüherkennungsrichtlinie-Darmkrebs) anzubieten.


Basierend auf den Ergebnissen von FARKOR hatte der Innovationsfondsausschuss am 23. Februar 2023 in einem Transferbeschluss die Überführung der Ergebnisse von FARKOR in die Regelversorgung empfohlen. Dem Beschluss folgend muss der Methodenausschuss des gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) die Umsetzungsrichtlinie erarbeiten.


Mit den Umsetzungsbeschlüssen des G-BA zu Darmkrebsvorsorge für Personen mit familiärem Risiko auf dem Boden der Daten des FARKOR Projektes, ist ein über zwanzigjähriges Bemühen der Felix Burda Stiftung und des Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. mit einem großartigen Erfolg gekrönt worden. Es ist eine posthume Rechtfertigung der Anstrengungen von Dr. Christa Maar für die Aufnahme der familiären Risikogruppe in das nationale Darmkrebsfrüherkennungsprogramm.

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